MeteoSwiss hat recht gehabt

Routiniert und gekonnt befeuchtet Herr Herbst seit Tagen die Nordwestschweiz. Am Mittwochmorgen verheisst MeteoSwiss erfreulicherweise einen Sonnentag.

Das Ehepaar schlüpft in die Wanderschuhe, füllt den Tagesrucksack, setzt die Maske auf für die Fahrt nach Zeiningen Mitteldorf.
Geplant ist eine Wanderung auf dem Fricktaler Höhenweg nach Frick.

Steil geht es rauf zum Burgacherhof, beim Spitzgraben löst Vogelgezwitscher das Rauschen der Autobahn ab. Der Chriesiberg gehört Frau, Mann und Wolken. MeteoSwiss scheint hier kein Begriff zu sein.

Dies ändert sich, als das Wanderpaar sich dem Flugplatz Schupfart nähert.
Segelflugzeuge werden von unsichtbaren Kräften elegant in die Luft katapultiert. Lautlos schweben sie bei lachendem Sonnenschein über die wunderbare Hochebene von Looberg.
Knatternd folgen ihnen kleine Motorflugzeuge.
Die Kühe neben der Piste grasen stoisch weiter, eventuell ein wenig ertaubt oder ein bisschen abgestumpft.

Steil geht es hoch zum Tiersteinberg. Der Wald wirkt mystisch, erschöpfte Baumriesen werden von ihren Nachbarn gestützt, gefallene Stämme faulen, bieten Lebensraum für Insekten, Vögel. Dieser Waldteil ist sich und den Gesetzen der Natur überlassen.
Stumm geniesst das Paar die Atmosphäre und die fantastische Aussicht auf die Ortschaften zu ihren Füssen und auf den Schwarzwald.

Die Burgruine Alt-Tierstein scheint sich zu bewegen. Unzählige Eidechsen sonnen sich, wuscheln umher, hängen senkrecht und vertikal an den Felsblöcken. Mann staunt und freut sich.

Steil geht es runter nach Frick, zum Glück sind die Wege nicht vereist.

Erfolgreich verpasst das Ehepaar den Zug um 30 Sekunden. Vieles hat einen Sinn, der nahe Biergarten lockt und versüsst das Warten auf den nächsten Zug, welcher verspätet einrollt.

Den ca. 21 Kilometern Tribut zollend kuscheln sie und er leichten Herzens in der Linie S1 zurück in die Stadt am Rheinknie.

Merci MeteoSwiss.

1. Oktober 2020