Velo, Kirschblüten und so

V

Mann möchte seine schweren Beine auf dem Fahrrad ein wenig lockern. Am Morgen trainierte ihn sein Sohn lächelnd, liebevoll und sehr konsequent.
Nahe bei der geschlossenen Grenze zu Deutschland setzt sich der Pedaleur auf eine Bank und blickt auf die offene Landschaft zum kleinen Fluss Wiese und vor allem auf einen Kirschbaum im Hochzeitskleid.

Der kleine Mann in einem Ohr will die kleine Frau im andern Ohr mit der Frage «was unterscheidet die herrliche Frühlingszeit, welche wir momentan erleben, von der momentanen offiziellen Krisensituation?» provozieren.
Schlagfertig ist die Dame: «nach dem Winter sehnen wir diese Jahreszeit herbei, für viele von uns dürfte sie uns noch früher besuchen, sie erfreut Herz und Auge, verspricht einen Neubeginn, lädt zum Staunen ein, das Leben scheint leichter, es zieht uns ins Freie, lange genug blieben wir in Räumen gefangen, wir wissen das alles bereits im Winter, sind aber jedes Mal wieder fasziniert, erfreut, erleichtert.».

Lächelnd fragt sie, ob er mehr hören möchte. Angriff ist, so heisst es, manchmal die beste Verteidigung. «Was haben der Frühling und diese Krise gemeinsam?». «Beide haben einen Anfang und ein Ende». Wie auch dieses Gespräch.

Kommentar schreiben