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Getragen von Schutzengeln ist meine Mutter. Vier Lungenembolien liessen sie nicht atemlos werden.
Etliche Stürze, beispielsweise gestern Morgen, brachten sie nicht aus dem Gleichgewicht.
Hätte sie stets einen Helm an, wäre dieser arg verbeult.
Ich staune über ihren Gleichmut und erinnere mich immer wieder an die Verszeilen “von guten Mächten wunderbar geborgen” von Dietrich Bonhoeffer.

Gefreut habe ich mich über unser Handballteam. Eine Kollegin und ich trainieren die zehn- bis elfjährigen Jungs, welche ziemlich am Anfang ihrer Karriere stehen.
Letzten Sonntag kämpften sie an ihrem ersten Turnier wie die Löwen, zusätzlich motiviert und angestachelt durch eine fantastische Mitspielerin, welche auf ihrer Karriereleiter bereits einige Sprossen höher gestiegen ist.

Gegen den Strom schwimmen fordert und kräftigt. Genussvoll sind die täglichen Schwimmeinheiten im Rhein.
Morgens teile ich ihn mit springenden Fischen, zutraulichen Nilgänsen, schüchternen Enten, selbstbewussten Schwänen, nervösen Kormoranen, in sich ruhenden Reihern, sanften Regentropfen und der lächelnden Frau Sonne.
Mittags und abends stossen Personen auf Stand up Paddles dazu.

Grauslich war die Szene vorgestern beim Claraplatz. Ein Mann schwang seinen Rucksack und schlug mit diesem auf einen anderen Mann ein, welcher im Begriff war, auf einem E-Trottinett weg zu rollen.

Gemütlich schlenderten zwei Polizisten, welche ich auf diesen Vorfall aufmerksam machte, zum Tatort.
Das Risiko, den Kreislauf in Wallung zu bringen, vermieden sie erfolgreich.

Geschwitzt habe ich in diesem Sommer wenig. Dafür viel gelesen. Wörter, Sätze, einzelne Textstellen kreieren Farben, Bilder in meinem Kopf, schicken meine Fantasie auf Reisen.

Gereist bin ich seit meiner Pensionierung weniger als erhofft. Gerne würde ich die Alhambra in Granada erkunden, unkompliziert von Ort zu Ort unterwegs sein.

Gebannt stehe ich im Kunstmuseum immer wieder vor dem Gemälde “die Ährenleserinnen” von Camille Pissarro.
Der Künstler bildete, mit seiner Pinselspitze Punkte setzend, Menschen bei der Arbeit auf dem Feld ab. Lichtdurchflutet, verträumt, harmonisch, warm wirkt dieses Bild auf mich.
Gerne würde ich reinschlüpfen und Teil der Szenerie sein.

Gelassen schaue ich der Zeit entgegen, in welcher unter anderem Restaurant, Museum, Bibliothek von Staates wegen für mich tabu sein werden.

11. September 2021

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