Das erste Mal

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Das erste Mal gehe ich in Pension, bin nicht mehr jung, oft immer noch neugierig.
Jeden Tag habe ich das Gefühl, so etwas noch nie gesehen oder erlebt zu haben.
Eventuell unterstützt mich dabei meine Fähigkeit, sie wird nicht immer gepriesen, vieles schnell zu vergessen.

Dass ich um 23 Uhr zwei barfüssige Athleten, bekleidet lediglich mit einer Badehose, ein Surfbrett tragend, durch die Basler Altstadt schlendern sehe.
Dass elf Nilgänse schnatternd, krächzend meine Dehnübungen frühmorgens am Rheinufer bestaunen und zu kommentieren scheinen.
Dass Freund*innen nicht wissen, wie sie sich begrüssen sollen und wie nahe sie sich kommen können.
Dass Masken ein scheinbar lebensnotwendiges Gut werden.
Dass im Moment Angst viele Köpfe und Herzen zu beherrschen und zu steuern scheint.
Dass ich den Eindruck habe mit meiner Sichtweise auf die aktuelle Situation ein Verschwörer zu sein.

Das und etliches mehr ist, so glaube ich, eine Premiere für mich.

14. August 2020

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