De volta

D

Ich bin spürbar wieder na Suiça, weil ich nicht mehr spontan eine Orange vom Baum pflücken kann, Grüezi bom dia ersetzt, Hochdruckreiniger an Stelle von roçadeiras gasolinas lärmen, leiser gesprochen wird, die Bananen weniger süss munden, abends um 20 Uhr Basel im Sonnenschein strahlt, Bleichgesichter in Scharen das Rheinbord bevölkern, Leute einfach so in den Fluss steigen, die Oberfläche der Gehsteige Trottinetts und Rollatoren das Fortbewegen ermöglichen, Geranien einzelne Fenstersimse schmücken, ich beim Öffnen der Fensterläden keinen Kaktus mehr sehe, das Toilettenpapier keine Gefahr für die Kanalisation darstellt, Elektro-Fahrräder Tempo machen, ich beim Broteinkauf vor der lustvollen Qual der Wahl stehe, die Stille stiller ist, der Nachthimmel Sterne zu schlucken scheint, Wolken bedächtiger ziehen, die gelben Fussgängerstreifen sich nicht auf verkehrsberuhigenden Lombadas befinden, Hahnenwasser selbstverständlich trinkbar ist, Konfitüre aus Feigen und Goiaba Exotenstatus hat, uma cerveja ein Bier ist, Holunderblüten betörend duften, der hiesige Fussball weniger körperbetont gespielt wird, ich nicht mehr jeden Tag schwarze Bohnen geniesse, wir mit offenem Fenster einschlafen, Eichhörnchen an Stelle von Baumratten zu sehen sind, gefühlt jede zweite Strasse Baustellen aufweist, mehr Restaurants als Apotheken ihre Dienstleistung anbieten, viele Häuser nicht videoüberwacht sind, das Wandern einfach möglich ist, keine VW Käfer im Verkehrsstau stecken, auch hier eine Umarmung und ein Kuss gut tun.

Birsfelden, 15. Mai 2022

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