Kappe an

K

“Ihr händ e Kappe a” ist der differenzierte Kommentar meines Freundes, als ich ihm von unserem erfrischenden Abenteuer erzählte.

Recht hat er.
Winterkappen trugen meine Geliebte und ich heute Morgen, als wir uns in die Birs setzten.

Vor dem Bad im sechsgrädigen Gewässer führten wir, angeleitet durch eine Freundin, Atemübungen durch, um uns mental und körperlich einzustimmen.
Nach dieser Vorbereitung fühlte ich mich ähnlich wie bei meinen Raucheskapaden vor fast einem halben Jahrhundert.

Entspannt entledigten wir uns den Kleidern, fanden einen Platz im Wasser und waren schnell wieder an Land. Dreimal wiederholten wir dieses Spiel.
Das befreundete Ehepaar verweilte einige Minuten, eingetaucht bis zu den Schultern, im Nass.

Am eigenen Körper erlebte ich wieder die Bestätigung meiner Theorie, dass kleine Handlungen grosse Auswirkungen haben können.

Sehr speziell waren für mich die ersten Körpersignale nach dem Verlassen des Bachs. Ich genoss die drei Grad Aussentemperatur, hatte warm, widerstand erfolgreich der Verlockung mich auf einem nahen Felsen halbnackt zum Sonnenbad auszustrecken.
Zufriedenheit und Ruhe erfüllten mich sofort.

Jetzt, vier Stunden später, sind Körper und Psyche immer noch angeregt, motiviert und bereit für weitere Abenteuer.

So einfach kann es sein, Badehose und Kappe an!

19. Dezember 2021

3 Kommentare

  • Da kommt mir als Lateiner folgender Spruch in den Sinn: per aspera ad astra“.

    Und ich hatte heute ein Erlebis am andern Ende der Möglichkeiten…

    Nach zwei Nächten ohne Schlaf und nur noch mit stechenden Schmerzen, fuhr ich heute zum Notfallzahnarzt ins hinterste Entlebuch, nach Escholzmatt.

    Der Zahnarzt machte eine Dreifach-Wurzelbehandlung bei einem lädierten Stockzahn.
    Nun sollte es langsam wieder besser werden…
    LG
    Beat

    • CÈCILE HUBER
      Danke Markus, ich hatte
      ein ähnliches Erlebnis vor Jahren.im Meer. Es ist ein wunderbares,prickelndes Gefühl, das ich nie mehr vergessen habe